Umbruch in Griechenland

Auf dem Video ist unsere Podiumsdiskussion, die am 23.03.2015 im Haus der IG Metall in Berlin zum Thema “Umbruch in Griechenland – das Regime der Spardiktate entsorgen” stattfand, dokumentiert.

„Umbruch in Griechenland: Das Regime der Spardiktate entsorgen!“
Berlin / 23. März 2015 / um 18.30 Uhr im Haus der IG Metall

Am 23. März starten zwölf Kolleginnen und Kollegen zu einer Rundreise durch mehrere deutsche Städte. Sie werden über ihren Widerstand gegen die Spardiktate berichten, ohne den es einen Regierungswechsel in Griechenland wohl nicht gegeben hätte. Was hat sich dadurch verändert? Welche neuen Perspektiven eröffnen sich für die sozialen Bewegungen von unten und die gewerkschaftliche Gegenwehr auch in den anderen Ländern Europas?

Die weiteren Veranstaltungstermine für die Tour findet ihr hier: Rundreise

„Der politische Erdrutsch in Griechenland ist eine Chance nicht nur für dieses krisengeschüttelte Land, sondern auch dafür, die Wirtschafts- und Sozialpolitik der EU grundsätzlich zu überdenken und zu korrigieren. (…) Das europäische Projekt wird nicht durch Spardiktate gestärkt, sondern nur durch die demokratische Initiative von unten für wirtschaftlichen Wiederaufbau und mehr soziale Gerechtigkeit.“ (aus: Erklärung der Vorsitzenden der DGB-Gewerkschaften)

Das Versuchslabor Griechenland diente als Vorlage, nach dem auch in anderen südeuropäischen Ländern den Arbeitsmarkt dereguliert, die Tarifautonomie beseitigt und die sozialen Sicherungssysteme demontiert wurden. Zumindest in Spanien steht mit den Parlamentswahlen im Herbst dieses Jahres der nächste politische Erdrutsch bevor.

Das wollen die Verfechter des neoliberalen Umbaus verhindern – angeführt durch die Bundesregierung und ihren Finanzminister Schäubele. An ihrer Seite stehen die konservativ-reaktionären Regierungen in Portugal und Spanien, die ihre Felle davonschwim men sehen. Die neue griechische Regierung soll in die Knie gezwungen oder aus dem Amt gedrängt werden damit es keine Alternative zur Politik der „schwarzen Nullen“ und der sozialen Demontage gibt.
„Wenn Syriza scheitert, profitiert die Goldene Morgenröte. (…) Jeder Grieche weiß, dass dies eine Neonazi-Partei ist. Das ist eine echte Bedrohung für uns. Deshalb hoffe ich, dass die Syriza-Regierung nichtscheitert, auch wenn ich keine Syriza-Anhängerin bin.“ (Interview bei n-tv mit Xenia Kounalaki, Ressortleiterin für internationale Politik bei der Zeitung „Kathimerini“ am 18.2.2015)

Nicht nur die verbliebenen sozialen und gewerkschaftlichen Rechte in Europa sind bedroht, die Demokratie selbst steht auf dem Spiel. Im Interesse der Finanzinvestoren, der Banken und der Wirtschaftskonzerne nehmen das die „Sparkommissare“ in Brüssel und Berlin billigend in Kauf. Nach den Referaten unsere Gäste aus Griechenland wollen wir diskutieren:

− Wie lassen sich Standort- und Konkurrenzdenken überwinden, wie können wir nationalistischen Vorurteilen entgegentreten?

− Was können wir tun, um demokratische Initiativen von unten zu stärken und zu fördern?

− Wie steht es um den gewerkschaftlichen Widerstand bei uns und wie lässt er sich mit politischen Initiativen von unten verbinden?

− Wie lässt sich der Widerstand länderübergreifend koordinieren?

Change Greece, Change Europe, Chance4All!

http://www.arbeitskreis-internationalismus.de/wp-content/uploads/2015/03/Veranstaltung-am-23.-März.pdf